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22.06.2022 denkmal

denkmal 2022: Fachprogramm-Veranstaltung zu Kulturerbe und Klimawandel

Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden und verankert mit dem European Green Deal einen Fahrplan für ihre gemeinsame Politik. Diese großen Herausforderungen im Zeichen des Klimawandels berühren auch die Bereiche der Bewahrung des Kulturerbes und der Denkmalpflege. Zur Umsetzung ist ein sinnvoller Dialog zwischen den Bewahrern des Kulturerbes, den Denkmalpflegern, Experten und Fachpolitikern zum Fokus einer auf die Besonderheiten der Kulturerbe-Bewahrung angepassten Vorgehensweise dringend notwendig. Die diesjährige Veranstaltung von Europa Nostra in Zusammenarbeit mit der Stiftung Weimarer Klassik, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Landesdenkmalamt Berlin auf der denkmal im Rahmen des Fachprogramms leistet hierzu einen Beitrag.

„Die großen Herausforderungen des Klimawandels erreichen alle Bereiche und stehen zunehmend konkret im Mittelpunkt vielfältiger Aufgabenfelder. Dies berührt auch die Bereiche Kulturerbe-Bewahrung und Denkmalpflege. Der Green Deal auf europäischer Ebene und die im neuen Koalitionsvertrag auf Bundesebene gesetzten politischen Ziele stehen als Maßgabe im Raum. Forderungen nach Nachhaltigkeit von Kulturbauvorhaben bzw. Denkmalsanierungen und Ressourcenschonung stehen als abstrakte Herausforderungen für sich, die konkrete Antworten benötigen“, berichtet Uwe Koch, Präsident von Europa Nostra Deutschland.

Nun stellt sich die Frage, wie neue Lösungen für den Denkmalschutz in Zeiten des Klimawandels aussehen könnten. Wie kann man das so postulierte Spannungsfeld Denkmalschutz und Klimaschutz mit neuen Konzepten vereinen? Die Bekämpfung des Klimawandels ist die wichtigste Aufgabe dieser Generation – und Europas reiches und vielfältiges kulturelles Erbe kann dabei helfen. Um hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen, haben Organisationen und Experten für Kulturerbe, Klima und Finanzen dazu bereits im März 2021 das European Cultural Heritage Green Paper veröffentlicht. Es stellt Europas gemeinsames Erbe in den Mittelpunkt des europäischen Green Deals.

„Denkmalpflege versteht sich per se als nachhaltig und ressourcenschonend. Die Zertifizierungsdiskussion irritiert und alarmiert die Kulturerbe-Welt. Widersprüche und Missverständnisse in der laufenden Debatte, aber insbesondere Notwendigkeiten einer auf die Besonderheiten der Kulturerbe-Bewahrung angepassten Vorgehensweise machen einen Dialog zwischen den Bewahrern des Kulturerbes, den Denkmalpflegern, Experten und Fachpolitikern dringend erforderlich. Das von Europa Nostra in Zusammenarbeit mit Dritten erarbeitete Cultural Heritage Green Paper von 2021 stellt sich den Herausforderungen und verdient stärker bekannt gemacht zu werden. Nicht zuletzt auch dazu soll die Veranstaltung auf der denkmal 2022 beitragen“, betont Koch.

Im ersten Teil der Veranstaltung zum Thema „Kulturerbe-Bewahrung/Denkmalsanierung im Fokus der Forderungen nach einer klimagerechten Nachhaltigkeit“ im Rahmen des Fachprogramms der denkmal 2022 erwarten fünf verschiedene etwa 25-minütige Vorträge die Besucher. An das vielseitige Vortragsprogramm schließt sich eine einstündige Podiumsdiskussion an. Den Abschluss wird ein kleiner 30-minütiger Empfang bilden. „Neben einem das Spannungsfeld umreißenden Einführungsvortrag von Dr. Christoph Rauhut, Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin, sollen an verschiedenen Beispielen Lösungsansätze und Problemstellungen, Konfliktlagen und Impulse für die weitere Debatte angeboten werden. Mit dem Thema Kulturerbe als Ressource wird sich Prof. Dr. Stefan Simon, Direktor des Rathgen-Forschungslabors SPK, auseinandersetzen. Dann wird es konkret. Dazu wird das Sanierungskonzept der Stiftung Weimarer Klassik für das Weimarer Schloss vorgestellt. Es sollen verschiedene Perspektiven auf die Thematik eingebracht werden: So beschäftigt sich die Architektenzunft mit der Frage der Messbarkeit von Nachhaltigkeit. Erfahrungen aus dem Umgang mit der Photovoltaik beim Denkmalsanieren werden aus der Sicht des Architekten Dr. Achim Krekeler erläutert. Schließlich sollen von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Konfliktlagen aus dem Blickwinkel des privaten Denkmaleigentümers Eingang in die Debatte finden. Darüber hinaus soll es einen Dialog mit Parlamentariern geben. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Frau Katrin Budde, sowie ihr Stellvertreter Marco Wanderwitz sind angefragt und haben bereits Interesse bekundet“, berichtet der Präsident der Europa Nostra Deutschland.

Foto: Leipziger Messe GmbH / Tom Schulze
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