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denkmal bewahrt… Kultur- und Denkmalschutz durch den Bund Heimat und Umwelt
120 Jahre voller Einsatz für den Erhalt von Denkmälern, Natur und kultureller Identität – das ist der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU). 1904 in Dresden gegründet, um unter anderem den negativen Folgen der Industrialisierung zu begegnen, hat sich der BHU zu einem starken zivilgesellschaftlichen Netzwerk mit einer halben Million Mitgliedern und Landesverbänden in allen Bundesländern entwickelt. Im denkmalbrief berichtet Bundesgeschäftsführerin Dr. Inge Gotzmann, welchen thematischen Schwerpunkt der BHU sowohl für sich als auch für das Fachprogramm auf der denkmal 2024 in den Fokus nimmt.
Von der Varusschlacht bis zu den beiden Weltkriegen – Krieg und Konflikte haben Deutschland über Jahrhunderte tief geprägt. Das wirkt sich natürlich auch auf die Natur, Kultur und Denkmäler aus. Historische Objekte und Flächen werden umgedeutet und neu bewertet – populistische Falschdeutungen können entscheidenden Einfluss auf regionale Identitäten haben. Das zu verhindern, ist eines der großen Ziele des Bund Heimat und Umwelt. Das gilt besonders in diesem Jahr, denn der BHU hat als Leitthema das Motto „Zeichen von Krieg und Frieden“ ausgegeben. Keine spontane Entscheidung als Reaktion auf die aktuelle Weltlage, wie Dr. Inge Gotzmann erklärt: „Als wir vor zwei Jahren das Thema für das Kampagnenjahr 2024 festgelegt haben, war nicht abzusehen, wie die Lage in der Ukraine oder im Konflikt zwischen Israel und Gaza eskaliert. Jetzt hat das Thema eine ganz neue Aktualität.“ Neben aktuellen Konflikten beleuchtet der BHU auch die vielfältige Erinnerungskultur hierzulande und will sich dem Themenkomplex in diesem Jahr aus verschiedenen Richtungen nähern.
Zentral ist dafür die enge Zusammenarbeit mit den Landesverbänden. Die ältesten stammen aus Bayern und Sachsen, ergänzt wurde das große Netz zuletzt durch die Gründung von Denkmalnetzwerken in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. „Unser Ziel ist es, Akteure zusammenzubringen, sie zu vernetzen und voneinander zu lernen. Außerdem wollen wir der Politik zeigen, wie viele Menschen ehrenamtlich in diesem Bereich aktiv sind. Sie stecken viel Zeit und Geld da rein – das wollen wir sichtbarer machen“, so Gotzmann. Bei einer halben Million Mitgliedern haben die Landesverbände dafür eine große Strahlkraft aufgebaut. Um junge Menschen zu begeistern, setzt der BHU etwa auf aktive Social Media-Arbeit oder die App „1001 Denkmal“, die Denkmäler mit bundesweiter Bedeutung und die engagierten Akteure vor Ort vorstellt.
Auch auf dem diesjährigen Bundeskongress Heimat 2024 im Roten Rathaus in Berlin soll es am 24. und 25. Juni unter dem Titel „Heimat – Krieg und Frieden“ um Zukunftsfragen gehen. „Wir schauen nicht nur zurück, sondern sind an aktuellen Themen dran. So wird etwa eine Gruppe von ukrainischen Studierenden auf dem Bundeskongress ein Projekt zu der dortigen Kulturlandschaft vorstellen – um diese Zeugnisse zu bewahren und sie gegebenenfalls auch wieder herstellen zu können“, erklärt Gotzmann. Eine Frage, die auch für die Kulturlandschaften in Deutschland diskutiert wird. Zusammen mit Archiven und Heimatforschern denkt der BHU darüber nach, welche Objekte und Elemente erhaltenswert und identitätsstiftend sind und wie sie langfristig auch im Fall von Katastrophen geschützt werden können.
Baukultur und Denkmalpflege werden beim Bundeskongress des BHU vor allem am zweiten Tag besonders im Fokus stehen. Das Tagungsprogramm ist HIER zu finden. Die Planung geht aber bereits weiter. Auch auf der denkmal will der BHU mit seinen Landesverbänden vertreten sein, wie Dr. Inge Gotzmann betont: „Wir wollen am Fachprogramm mitwirken und schauen hier auf die Entwicklung unseres Denkmalnetzes sowie unser Jahresthema – Heimat im Kontext von Krieg und Frieden“. Eine Bereicherung für die denkmal, in dem der Schutz von kulturellem Erbe in Notfallsituationen eine inhaltliche Säule darstellen wird.