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17.03.2022 denkmal

Förderverein des Blankenburger Herbergsmuseums: „Ehrenamt ist Ehrensache!“

Der gemeinnützige Förderverein des Blankenburger Herbergsmuseums kümmert sich mit vollem Einsatz um die einzige museal erschlossene historische Gesellenherberge Deutschlands. Das Fachwerkhaus wurde bereits 1684 errichtet und beherbergte von 1884 bis 1916 Handwerksgesellen sämtlicher Gewerke. Zusätzlich zu einer thematischen und historischen Sammlung zum Thema des Gesellenlebens findet sich hier ein faszinierendes Stück Vergangenheit in Form der damaligen Räumlichkeiten. Im Interview gibt der erste Vorsitzende des Fördervereins, André Hake, Einblicke in die Vereinsarbeit.

Redaktion: Wann wurde der Förderverein gegründet und wie viele Mitglieder hat er?

André Hake: Unser Förderverein wurde am 13.12.2003 gegründet und hat aktuell 70 Mitglieder aus Deutschland, Frankreich, Schweiz, Dänemark, Belgien und den Niederlanden. Den Vorstand bilden der Vorsitzende, sein Stellvertreter und der Schatzmeister.

Redaktion: Wie kam es zur Gründung des Vereins?

André Hake: In den über 12 Jahren nach der Eröffnung des Museums wuchs das Interesse der Besucher, der frei reisenden fremden Gesellen und Gesellinnen, der Schächte, Zünfte und zunftunterstützende Gesellenorganisationen vereinigt im BZGD und hatte bereits internationale Dimensionen erreicht. Die CCEG (Vereinigung europäischer Gesellenzünfte) ist bis heute ein starker Partner an unserer Seite. Um dieses einmalige Museum in seiner Substanz für die Öffentlichkeit und den Gesellenzünften zu erhalten, beschlossen der Vorstand des Harzklub-Zweigvereins (Träger des Hauses), Vertreter des Fremden Freiheitsschachtes, des Rolandschachtes, der Freien Vogtländer Deutschlands, den Gewandhausgesellen Leipzig und der Bruderschaft zur Rose Quedlinburg die Gründung des Fördervereins.

Redaktion: Worin besteht die konkrete Vereinsarbeit?

André Hake: Schwerpunkte sind die personelle Unterstützung durch unseren Schatzmeister als Herbergsvater für die Betreuung reisender fremder Gesellen und Gesellinnen, Führungen für Besucher und Reisegruppen, die Werterhaltung der Ausstellung und der Gebäude. Weitere Arbeitsbereiche sind die materielle Hilfe, die Verwaltung des Museumsbestandes, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Planung und Ausführung des jährlich stattfindenden offenen Gesellentreffens, der 1. Mai, der Tag der offenen Tür, der Internationale Museumstag sowie der Tag des offenen Denkmals.

Redaktion: Auf welche der erreichten Ziele ist man im Verein besonders stolz?

André Hake: 2021 wurde unser Förderverein mit dem Adolf-Just-Preis ausgezeichnet. In der nun fast 19-jährigen Zusammenarbeit unseres Fördervereins mit dem Harzklub – Zweigverein sind sehr viele Ziele erreicht worden.

Ich möchte nur einige aufzählen: die Fassadenneugestaltung an der Gartenseite des Hauses durch die Bruderschaft zur Rose aus Quedlinburg, die Dacheindeckungen mit Schiefer im Innenhof durch das Ehrbare Schieferdeckergewerk Goslar 1715 und den Zünftigen Handwerkern zu Goslar, die Pflasterung des Gartenweges durch die Baufirma D. Oldach, die Erneuerung des Toilettenhäuschens im Hof durch die Firma Zimmerei A. Kitze, der Dachneubau des Stallgebäudes durch die Firma Zimmerei T. Näther sowie die Renovierung mehrerer Räume durch unseren Schatzmeister und Herbergsvater Carsten Paul. Alle Firmen, Bruderschaften und Stadtgesellschaften sind Vereinsmitglieder, haben das Material gesponsert und die Arbeiten kostenlos ausgeführt.

Redaktion: Was waren in der vergangenen Zeit die größten Herausforderungen?

André Hake: Die größten Herausforderungen waren, die gesamten baulichen Maßnahmen zu organisieren und zu verwirklichen. Ein weiterer Punkt ist die nun zwei Jahre anhaltende Pandemie, in der das Herbergsmuseum zeitweise mehrere Monate geschlossen war.

Redaktion: Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit. Was schätzen Sie persönlich am ehrenamtlichen Engagement?

André Hake: Ehrenamt ist Ehrensache, das ist meine Meinung. Ich bin stolz darauf, dass ich in diesem Verein als Vorsitzender meine ganze Kraft für den Erhalt des Herbergsmuseums einbringen kann und dies auch künftig tun werde.

Foto: Carsten Paul
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