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ICOMOS-Studierendenwettbewerb 2021: „60plus – Plädoyers zur Erhaltung von Anlagen des Brutalismus“
Im Sinne einer Identität und Geschichtsbewusstsein fördernden Erhaltung des baukulturellen Erbes ist es verstärkt notwendig, auch jüngere Zeugnisse der Architektur- und Stadtbaugeschichte ins Blickfeld der Denkmalpflege zu rücken. Dazu zählen Werke der 1960er bis 1990er Jahre, die heute zunehmend öffentliche Aufmerksamkeit und konservatorisches Interesse auf sich ziehen, aber auch Kontroversen auslösen. Diesem jungen Erbe widmen sich die Nachwuchswettbewerbe, die ICOMOS Deutschland, der Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. und die Wüstenrot Stiftung mit verschiedenen Partnern seit 2015 alle zwei Jahre ausloben.
In diesem Jahr wurde der Wettbewerb von ICOMOS Deutschland, dem Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e.V. sowie der Wüstenrot Stiftung in Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt sowie der Bayerischen Architektenkammer ausgeschrieben. Die Auslobung richtete sich insbesondere an Studierende der Architektur, der Stadtplanung, der Kunstgeschichte, der Archäologie und Restaurierung und andere Denkmalpflegedisziplinen. Thematisch widmete sich der Wettbewerb dem architektonischen und städtebaulichen bzw. landschaftsplanerischen Erbe des Brutalismus der Vorwendezeit. Ziel der Aufgabe war, sich mit diesem heute oft unpopulären Bau- und Kunsterbe vertieft auseinanderzusetzen. Dabei ging es nicht allein darum, den Schutz von Anlagen des Brutalismus anzumahnen, sondern auch um die kritische Analyse und Bewertungen erfolgten Maßnahmen oder präzise Vorschläge zum Schutz und zur erhaltenden Erneuerung.
Es wurden fast 60 studentische Arbeiten von ca. 25 Hochschulen aus fünf Ländern (Deutschland, Österreich, Luxemburg, Spanien und Philippinen) eingereicht – die höchste Zahl seit Beginn des Nachwuchswettbewerbs.
Das Preisgericht bestand aus:
- Dipl.-Ing. Kirsten Angermann für ICOMOS Deutschland
- Prof. Wolfgang Fischer für die Hochschule Würzburg-Schweinfurt
- Prof. Dr. Jörg Haspel für ICOMOS Deutschland
- Prof. Philip Kurz für die Wüstenrot Stiftung
- Prof. Dr. Daniela Spiegel für den Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege
- Prof. Oskar Spital-Frenking für die Hochschule Trier
- Prof. Clemens Richarz für die Bayerische Architektenkammer
Ausgezeichnet wurden sieben Arbeiten aus dem Wettbewerb:
- Avital Greenshpon und Ferdinand Knecht, Bauhaus-Universität Weimar: Palasport Giobatta Gianquinto, Venedig
- Lennart Becker und Hannah Hank, Hochschule Trier: Lukaskirche Mannheim
- Sophia Fahl und Hannah Diem, Bauhaus-Universität Weimar: Trauerhalle Havkenscheid
- Franziska Weber und Tammy Pauly, Hochschule Trier: Les Choux de Créteil
- Carlos del Pozo Valdés, Universität Valladolid: Alexandra & Ainsworth Estate, London
- Anastasiia Stiekhina, Technische Hochschule Nürnberg: Casa Sperimentale, Fregene
- Patricia Huperz, HAWK Hildesheim: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
Die sieben prämierten Arbeiten wurden von den Verfasser:innen vorgestellt sowie alle weiteren Beiträge als Poster am 28. Oktober 2021 in der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule Würzburg-Schweinfurt präsentiert.
(Quelle: ICOMOS Deutschland)