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25.10.2022 denkmal

Immaterielles Kulturerbe im Fachprogramm: Lebendiges Erbe erhalten und gestalten

Ob darstellende Künste, gesellschaftliche Feste und Bräuche, mündlich übernommene Traditionen, Wissen um die Natur oder traditionelle Handwerkskünste – nur bewahrt wird unser immaterielles Kulturerbe auch künftig unsere Identität bereichern und die Zeit überdauern können. Warum das immaterielle Kulturerbe so fest mit der Denkmalpflege verbunden ist, erfahren Besucherinnen und Besucher auf der Veranstaltung „Lebendiges Erbe erhalten und gestalten“ der Deutschen UNESCO-Kommission, der denkmal sowie dem Bund Heimat und Umwelt in Deutschland am 25. November im KULTURERBE-Forum.

Um Denkmale zu erhalten sind alte Handwerkstechniken und ihr Wissen genauso gefragt wie neueste Technologien. Dies zeigt sich auch auf der kommenden denkmal mit einer Veranstaltung zum Thema immaterielles Kulturerbe, die sich unter anderem auf besondere traditionelle Handwerkstechniken fokussiert.

„Menschen tanzen, feiern und singen. Sie pflegen Bräuche, Beziehungen und ihre Umwelt, erlernen und lehren traditionelle Handwerkstechniken. Indem sie ihr Wissen und Können an die nächsten Generationen weitergeben, erhalten sie ihr kulturelles Erbe und gestalten ihre Identität. Ohne dieses Erbe wären die Existenz von Bauwerken sowie Denkmälern und ihre fachgerechte Erhaltung und Restaurierung undenkbar. Kulturtechniken des immateriellen Erbes sind für die Denkmalpflege zentral, aber auch für ihre Methoden, Materialien und ihre Zukunft“, berichtet Frau Dr. Marlen Meißner, Leiterin der Abteilung Erbe, Natur, Gesellschaft bei der Deutschen UNESCO-Kommission und zuständig für die Umsetzung der Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. Aufgrund dieser großen Bedeutung des immateriellen Kulturerbes erfährt es im Rahmen der Veranstaltung „Lebendiges Erbe erhalten und gestalten“ besondere Aufmerksamkeit auf der denkmal 2022.

Geboten werden Vorträge und Podiumsdiskussionen rund um das immaterielle Kulturerbe, seine Wechselwirkungen mit der Denkmalpflege, Beispiele aus der handwerklichen Praxis sowie die Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes von 2003 in und durch Deutschland. Letzteres fördert die Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des lebendigen Erbes – beispielsweise durch Einträge in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland. Die Veranstaltung zeigt Verknüpfungen zwischen Denkmalpflege und immateriellem Kulturerbe auf und hebt hervor, worauf Akteure in der Praxis achten müssen, um ihr Wissen und Können zu erhalten, gestalten und weiterzuentwickeln. Zudem gibt es Einblicke in das Auswahlverfahren rund um das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.

Beleuchtet werden Zusammenhänge zwischen materiellem und immateriellem Erbe in Theorie und Praxis: Was ist immaterielles Kulturerbe und was hat es mit Denkmalpflege zu tun? Welche Beiträge kann es zur Denkmalpflege, Sanierung und Restaurierung leisten? Wieso sind materielles und immaterielles Kulturerbe im Handwerk so eng verwoben? Inwiefern hält die Denkmalpflege tradierte kulturelle Praktiken lebendig? Wie wichtig sind Plätze, Orte, Denkmäler und Monumente für die Weitergabe von Wissen und Können in der Praxis des immateriellen Kulturerbes?

Stephan Woelfel, Simon Woolf / Fondation de l’Œuvre Notre-Dame, Strasbourg, 2017
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