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Kulturerbe in Bewegung: DNK-Veranstaltungen im KULTURERBE-Forum 2022
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) ist auf sämtlichen gesellschaftlichen Ebenen aktiv, um ein bedeutsames Projekt zu fördern – nämlich die Bewahrung und Vermittlung des baulichen, industriellen, künstlerischen, archäologischen und gartenhistorischen Kulturerbes für die kommenden Generationen. Demzufolge plant das DNK in diesem Jahr auf der denkmal im KULTURERBE-Forum an allen drei Messetagen Blockveranstaltungen zu verschiedenen aktuellen Themenfeldern. Corinna Tell vom DNK spricht über drei Tage im Zeichen des Kulturguts und wie man das Kulturerbe „in Bewegung bringt“.
Am 24. November liegt der thematische Fokus auf dem Feld „Kulturerbe im Klimawandel – Das Initiativbündnis Historische Gärten im Klimawandel“ mit dem Projekt einer Wissensplattform zum Thema sowie einem Vortrag von Phillip Sattler, dem Geschäftsführer des lnitiativbündnisses Historische Gärten im Klimawandel (IHGIK). Das IHGIK wurde am 20. November 2019 vom Verein Schlösser und Gärten in Deutschland und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e. V. mit dem Ziel gegründet, die Vernetzung von historischen Gärten und den Austausch von Wissen im Hinblick auf den Klimawandel voranzutreiben. „Ziel des Kooperationsprojektes zwischen dem DNK und dem IHGIK ist die Umsetzung und langfristige Vorhaltung einer Kompetenzplattform für die denkmalgerechte Adaption grüner Kulturdenkmale an den Klimawandel. Die Plattform sammelt und publiziert systematisch relevante wissenschaftliche Erkenntnisse, deutschlandweite Praxisbeispiele und Informationen zum Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels auf historische Gärten, Friedhöfe und Parkanlagen. Die Plattform wird das Wissen auf der neuen Website der Initiative und auf der Seite des DNK zur Verfügung stellen. In seinem Vortrag erläutert Phillip Sattler die Ideenfindung, Planung und Durchführung der Implementierung und gibt einen Ausblick auf die Inhalte“, berichtet Corinna Tell. Der Vortrag wird von einer Ausstellung der Initiative zur Vorstellung einzelner Bündnispartner in der Nähe des Forums begleitet.
Der Block am 25. November widmet sich dem Feld „Postmoderne – Tendenzen der 1980er Jahre“ mit einem Vortrag der Architektin und Stadtdenkerin Carina Kitzenmaier sowie den Studierenden der Universität der Künste Berlin (UdK). In Fortsetzung der bekannten Bände zu Architektur und Städtebau der 1930er/40er, 50er sowie 60er Jahre erarbeitete das DNK mit der UdK einen Überblick über die 80er Jahre in Deutschland. „Die Publikation soll zu der bereits begonnenen Diskussion um die Bewertung und Erhaltung dieser Zeitschicht beitragen“, so Tell. Das Forschungs- und Publikationsprojekt zielt dabei auf eine ausgewogene Auswahl, auf regionale und typologische Schwerpunkte sowie auf die Ordnung des gesammelten Materials nach entwurfsspezifischen Kriterien. „Zugunsten der in diesem Band vorgestellten zentralen Architekturtendenzen der 80er Jahre mit ihren übergeordneten gesellschaftlichen Zielen wurden stil- und epochengeschichtliche Begriffe wie ‚Postmoderne‘ dabei zunächst absichtsvoll vermieden. Der Band ‚Tendenzen der 80er‘ gibt einen allgemein verständlichen, lesbaren und bebilderten Einblick in eine komplexe Kultur- und Architekturgeschichte kurz vor der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Der Vortrag wird von einer Ausstellung zum Thema am DNK-Stand sowie der Erstveröffentlichung des Buches auf der denkmal 2022 begleitet“, berichtet Tell.
Die Blockveranstaltung am 26. November behandelt das Thema der Denkmalvermittlung. Die Arbeitsgruppe Denkmalvermittlung im DNK gründete sich 2019 aus einem Fachnetzwerk von Vermittlerinnen und Vermittlern, die sich im Europäischen Kulturerbejahr 2018 zusammengefunden hatten. Die Denkmalvermittlung ist bisher wenig wissenschaftlich erforscht, strukturell implementiert und standardisiert. Welche Programme es deutschlandweit gibt, untersucht der Statusbericht zur Denkmalvermittlung in Deutschland. Im Verbund mit der Auswertung erster wissenschaftlicher Studien zum Thema analysiert er den aktuellen Stand und die Bedarfe in der Denkmalvermittlung. „Der Bericht enthält wichtige Fragestellungen und liefert erste Antworten aus dem Netzwerk. Damit soll der Diskurs zum Thema angeregt werden. Im Forum werden Wiebke Krieger von der Universität Hildesheim und Stephanie Reiterer, Vorsitzende der AG Denkmalvermittlung im DNK um 10 Uhr im Gespräch den Status quo der Denkmalvermittlung und die Zukunftsaufgaben erörtern“, erklärt Tell.
Um 11 Uhr stellt das MOSAIK-Team gemeinsam mit dem DNK das MOSAIK-Comic Bauhaus macht Schule vor. Es beschäftigt sich mit der Entstehung und der Entwicklung des UNESCO-Welterbes Denkmal Bundesschule Bauhaus Bernau. „Wie es zu der Zusammenarbeit kam, warum das Thema Bauhaus und Denkmalpflege für die große und heterogene Zielgruppe des MOSAIK-Comics perfekt geeignet sind und welche Hürden es bei der Arbeit am Comic zu meistern galt, erzählen die Macher in einer bebilderten Live-Präsentation. Im Anschluss gibt es eine Signierstunde mit den MOSAIK-Künstlern. Zusätzlich haben wir ein paar Ausgaben des vergriffenen Comics ‚Die Abrafaxe unterwegs mit Karl Friedrich Schinkel. Die Erben des verborgenen Schatzes‘ aus dem Jahr 2020 für die Besucher dabei“, verrät Tell.