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Nach Restaurierung und Sanierung: Synagoge Görlitz als Kulturzentrum wiedereröffnet
Am 12. Juli 2021 eröffnete das Kulturzentrum Synagoge Görlitz, ein wichtiges Zeichen im Festjahr 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. Vor 110 Jahren, am 7. März 1911, wurde die Görlitzer Synagoge eingeweiht, sie zählte zu den beeindruckendsten Beispielen des Synagogenbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die über 500 Menschen fassende Synagoge wurde nach Plänen der Dresdner Architekten William Lossow und Max Hans Kühn errichtet.
Während der Pogromnacht des 9. November 1938 wurde die Synagoge Görlitz nur leicht beschädigt. Die jüdischen Einwohner Görlitz wurden von den Nationalsozialisten vertrieben oder deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Synagoge ohne Gemeinde ungenutzt. Über die Jahrzehnte verfiel der Bau zusehends. Zum Jahrestag der Novemberpogrome 1979 machte eine kleine Gruppe regimekritischer Jugendlicher mit einem Gedenk-Spaziergang vom Jüdischen Friedhof hin zur Synagoge erstmals auf den Verfall aufmerksam. Jedoch erst Ende der 1980er Jahre wurden erste Maßnahmen zum Erhalt vorgenommen, immerhin war ein Großteil der Originalsubstanz noch erhalten. Ab 1991 erfolgten elementare Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten, 2012 wurde die Synagoge als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft.
Das Landesdenkmalamt Sachsen und die Untere Denkmalschutzbehörde Görlitz begleiteten das Projekt gemeinsam mit Restaurator*innen und Architekt*innen. Leitende Restauratoren waren Wolfgang Bendorf und Rayk Grieger. Die Architekten Andreas Schmidt sowie Schubert & Horst und Noack & Noack schlossen Sanierung und Neuausstattung ab. Die Sanierung der Synagoge wurde mit Mitteln der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters in Höhe von 2.760.500 Euro unterstützt. Der Freistaat Sachsen, die Stadt Görlitz, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligten sich ebenfalls.
(Quelle: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz)
Foto: Synagoge Görlitz, Hans Peter Schaefer, http://www.reserv-a-rt.de, CC BY-SA 3.0