News
News
„Talent Monument“: Jubiläum – 30 Jahre Tag des offenen Denkmals!
Der Tag des offenen Denkmals öffnet am 10. September 2023 deutschlandweit sonst verschlossene Türen vieler Denkmale. In diesem Jahr feiert das größte Kulturevent Deutschlands sein 30-jähriges Jubiläum. Bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) steht der Aktionstag 2023 unter dem Motto „Talent Monument“. Was macht ein Denkmal zu einem Denkmal, und welche bislang unerkannten Denkmal-Talente haben mehr Aufmerksamkeit verdient? Der Aktionstag feiert mit dem Motto nicht nur die Besonderheiten der Monumente, die als Fundament der Gesellschaft das Bild unserer Städte, Regionen und Landschaften prägen. Er gibt auch den Talenten hinter den Denkmalen eine Bühne. Sie gestalten seit 30 Jahren den Tag des offenen Denkmals und sorgen mit ihrem Engagement dafür, dass erlebbare Relikte vergangener Zeiten für die Zukunft erhalten bleiben. Im Interview gibt Sarah Wiechers, Teamleiterin des Tags des offenen Denkmals, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der vergangenen 30 Jahre und macht neugierig auf ein besonderes Jubiläum.
Redaktion: Was war damals die ursprüngliche Motivation für die Einführung des Tags des offenen Denkmals?
Sarah Wiechers: Die ursprüngliche Idee stammt aus Frankreich und wurde 1991 mit den European Heritage Days durch den Europarat aufgegriffen. 1993 schloss sich Deutschland unter der Koordination der DSD den European Heritage Days an – mit dem Tag des offenen Denkmals. Die Motivation war dabei immer, Denkmalschutz und -pflege für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen. Heute kümmern wir uns vor allem darum, dass das Großevent in allen Landesteilen sichtbar ist, und dass die Veranstaltungen kostenlos und damit zugänglich für alle sind.
Redaktion: Wie haben sich die Beteiligung und die Anzahl der Besucher seit der Einführung entwickelt?
Sarah Wiechers: Schon die erste bundesweite Kulturveranstaltung war für die DSD ein echter Überraschungserfolg: Millionen Kulturfans konnten bundesweit 3.500 Denkmale entdecken. 2007 war die Zahl der Teilnehmenden mit 10.000 Denkmalen auf einem Höhepunkt angekommen; über fünf Millionen Besucherinnen und Besucher waren in diesem Jahr unterwegs. Allein die Pandemie sorgte für einen Einschnitt. Seit 2021 sind jedoch wieder steigende Zahlen zu verzeichnen. 2022 waren mehr als 5.000 Denkmale Teil des größten Kulturevents Deutschlands.
Redaktion: Welche bemerkenswerten Höhepunkte oder besonderen Momente gab es im Laufe der Zeit?
Sara Wiechers: Es gab zahlreiche unvergessliche Momente, aber für uns ist der Höhepunkt immer, wenn der Tag des offenen Denkmals endlich näher rückt – im Anschluss sind alle positiven Feedbacks und die Bilder sowie Rückmeldungen, die uns aus ganz Deutschland erreichen, das, was den Tag für uns so besonders macht. Dass so viele Menschen ihre Begeisterung für Denkmale und Denkmalpflege teilen und präsentieren unter der Koordination von uns als Stiftung, ist einfach unser persönliches Highlight im Team.
Redaktion: Gibt es vielleicht interessante, lustige oder sogar kuriose Anekdoten?
Sarah Wiechers: Wenn man bundesweit mit so vielen unterschiedlichen Menschen zu tun hat, dann passieren auch viele spannende Dinge. Aber eine Kuriosität aus dem digitalen Tag des offenen Denkmals 2020 ist mir im Gedächtnis geblieben: Wir haben damals mehr als 1.000 digitale Beiträge von Veranstaltenden bekommen. Es gab sehr viele gute Einsendungen, jedoch bei einem Video mussten wir sehr schmunzeln, weil wir auf einmal einen sprechenden Grabstein vor uns hatten. Aber auch „in echt“ erleben wir viel Humorvolles: Ob Veranstaltungen zu historischer Unterwäsche oder Versprecher wie „Tag des geschlossenen Denkmals“ – interessant wird es immer.
Redaktion: Könnten Sie uns einen kleinen Einblick in die Pläne für das diesjährige Jubiläum geben?
Sarah Wiechers: Der große Auftakt in Münster wird zur Geburtstagsfeier und bundesweit möchten wir gemeinsam mit allen Veranstaltenden diesen Anlass feiern. Freuen dürfen sich alle Besuchenden auf die Jubiläumsausgabe des Magazins zum Tag des offenen Denkmals.