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07.11.2022 denkmal

Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2022

Heute verlieh das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz zwölf Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben, die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland auf diesem Gebiet: den Deutschen Preis für Denkmalschutz.

Folgende Preisträgerinnen und Preisträger wurden gekürt:

Mit der Silbernen Halbkugel:

  • Gemeinde Thüngersheim und der Verein WeinKulturGaden e.V. (Bayern)
  • Hermann Wessling mit dem „Forum Glas Bad Münder e.V.“ (Niedersachsen)
  • Birgit und Heinrich Baumgärtel, Rittergut Karow (Sachsen-Anhalt)
  • Verein Generationenhaus Bahnhof Hümme e.V. (Hessen)
  • Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad Friedberg/Wetterau e. V. (Hessen)
  • Manuela Busch und Frank Wiemeyer, Getreidespeicher Gramzow (Brandenburg)

Mit dem Vermittlungspreis:

  • Arbeitsgemeinschaft Historisches Ahrtal e.V. (Rheinland-Pfalz)

Mit dem Medienpreis:

  • Kathrin Schwiering (ZDF/3sat) für ihre Fernsehdokumentation „Welterbe in Gefahr – Wie viel Macht hat die UNESCO noch?“
  • Antje Schneider (ARTE/MDR) für ihren Film "Ambulanz für Denkmäler – Ruinen-Retter in Siebenbürgen"
  • Jochen Hubmacher und Iris Milde (Deutschlandfunk) für die Sendung „Grundton D“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
  • Die Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VdL) für ihren Instagram-Kanal „denkmal_europa“
  • Caroline Nokel und Karin De Miguel Wessendorf (WDR/Thurnfilm GmbH) für ihre eindrucksvollen, multimedialen (Fernseh-, Hörfunk- und YouTube-) Beiträge „Lasst die Kirche im Dorf“

Aus einer großen Zahl bemerkenswerter Vorschläge hatte die Jury diese Preisträgerinnen und Preisträger ausgewählt. Deren vielfältigen Aktivitäten zeigen, wie stark Baudenkmalpflege, Archäologie und Denkmalvermittlung auf bürgerschaftlichem Engagement beruhen.

„Ich danke allen Ausgezeichneten für ihr zum Teil jahrzehntelanges Engagement, unser baukulturelles und archäologisches Erbe zu bewahren. Jedes Jahr aufs Neue sind Komitee und Präsident beeindruckt von der Kraft und Vielfalt der Aktivitäten, ohne die viele unserer Kulturdenkmale verloren gingen“, so der DNK-Präsident Dr. Gunnar Schellenberger.

Vor der Preisverleihung tagte das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz. Neben der Verabschiedung der Themen für das kommende Jahr – der Beitrag des Denkmalschutzes zum Klimaschutz, die gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Kirchennachnutzung und die Stärkung der Denkmalvermittlung – wurde das 50jährige Jubiläum des DNK 2023 geplant. 1973 war das Komitee gegründet worden, um Akteure des Denkmalschutzes in Deutschland zu vernetzen, den fachlichen Austausch auf Bundesebene zu ermöglichen und das Denkmalschutzjahr 1975 vorzubereiten. Im kommenden Jahr werden mehrere Jubiläumsveranstaltungen in Kooperation mit den Mitgliedsorganisationen des DNK stattfinden.

Bei einem Vorabendempfang am 06. November 2022 im Vereinshaus der Patriotischen Gesellschaft begrüßte Oberbaudirektor Franz-Josef Höing die Preisträgerinnen und Preisträger in Hamburg. „Dieses Gebäude wurde 1845-47 erbaut und schon 1923 unter Denkmalschutz gestellt. 1924 hat man es aufgestockt. Hätte man heute noch den Mut dazu? Wir müssen die kulturellen Leistungen der Stadt bewahren und sie trotzdem zukunftsfähig machen. Ich danke den Preisträgerinnen und Preisträgern für Ihr Engagement und die Bewahrung auch des vermeintlich Unbeachteten und Unbedeutenden, weil Sie dazu beitragen das Gesicht der Städte zu wahren.“

Die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg führte in Kooperation mit Hamburger Kulturinstitutionen die Gäste aus ganz Deutschland zu bedeutenden Denkmalen in Hamburg. Jonas Stier vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) beleuchtet auf einem Rundgang durch das Grindelviertel die jüdische Geschichte sowie heutige Formen des Erinnerns. Dr. Biagia Bongiorno aus dem Denkmalschutzamt Hamburg zeigte die Schätze der Postmoderne anhand der Einkaufspassagen im Hanseviertel. Peter Tietjen führte durch das Logenhaus und die Mozart-Säle in der Moorweidenstraße in denen am Nachmittag die feierliche Preisverleihung stattfand.

Abgerundet wurde die Jahrestagung mit einer Exkursion zu einem ehemaligen Preisträger: der Hamburger Sternwarte in Bergedorf. Dort führten Bernd Paulowitz, Welterbe-Koordinator im Denkmalschutzamt Hamburg und der Astrophysiker Dr. Matthias Hünsch durch das neobarocke Ensemble, welches für die Nominierung als UNESCO-Weltkulturerbe kandidiert.

Weiterführende Informationen:

https://www.deutscher-preis-denkmalschutz.de/

www.dnk.de

Quelle: DNK

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