Die Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. ernennt seit ein paar Jahren einen in seinem Bestand bedrohten regionalen Bauernhaustyp zum „Bauernhaus des Jahres“, um damit auf die Probleme der Erhaltung der ländlichen Haus- und Hofformen aufmerksam zu machen. In diesem Jahr ist dies der Altenburger Vierseithof in Kooperation mit dem Altenburger Bauernhöfe e.V. Dieser regionale Hoftyp weist neben seiner außerordentlichen Größe eine Vielzahl von Besonderheiten auf, beispielsweise Umgebinde mit Bohlenstuben, Laubengänge, Porstuben und Torhäuser. Aus diesem Anlass erschien ein neues Buch, das sich dem Fachwerkbau im Altenburger Land und besonders dem Bauernhof als Chronologie in fünf Phasen nähert. Dazu wurden zahlreiche Aufmaße, historische Fotos und Abbildungen in digitale Modelle überführt, die in über 100 Grafiken das Buch illustrieren. Der Vortrag der beiden Autoren Marcus Friese und Andreas Klöppel gibt einen Einblick in die strukturellen, funktionalen und stilistischen Elemente des Altenburger Vierseithofes vom 16. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts anhand zahlreicher Beispiele, die von ganz kleinen Wohnhäusern über riesige Scheunen bis zu repräsentativen bäuerlichen Wohnhäusern der Gründerzeit reichen. Mit der Einordnung in wirtschaftliche, soziale und gesetzliche Rahmenbedingungen jener vier Jahrhunderte wird der Blick der Zuhörer auf die überlieferte Bausubstanz des „platten Landes“ südlich von Leipzig erweitert.
Die Publikation ist im Buchshop der Interessengemeinschaft Bauernhaus e. V. sowie des Altenburger Bauernhöfe e.V. erhältlich.