7. - 9. November 2024 denkmal
26.09.2024 denkmal

denkmal 2024: Fachprogramm für Jubiläumsausgabe verfügbar

Die Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung beweist sich erneut als größte Fort- und Weiterbildungsveranstaltung der Branche. Seit nunmehr 30 Jahren ist die denkmal der zentrale Treffpunkt für die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit dem Erhalt des Kulturerbes. Mit fünf inhaltlichen Säulen setzt sich die denkmal vom 7. bis 9. November 2024 intensiv mit aktuellen Fragestellungen auseinander und liefert wertvolle Impulse.

In weniger als zwei Monaten startet die denkmal in ihre Jubiläumsausgabe. Auch nach 30 Jahren vollem Einsatz für das Kulturerbe treibt die Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung den Diskurs voran und baut in diesem Jahr gleich auf fünf inhaltlichen Säulen. Diese strukturieren das umfangreiche Fachprogramm und finden sich an vielen Ständen in der Ausstellung.

Bauen im Bestand

Umbauen, Anpassen, Wiederverwenden – das sind die Schlagworte dieser inhaltlichen Säule. Im und um den Bestand zu bauen wird nicht zuletzt aufgrund von Aspekten der Nachhaltigkeit immer relevanter, es erhält und steigert den Wert bestehender Gebäude. Bestehendes neu zu denken – dazu will auch der Verband Bauen im Bestand anregen und zielgerichtet und wegweisend entscheidende Fortschritte und Marktstandards für den Bestand zu gewährleisten.

„Das Prinzip Reparatur – Eine Revision nach 30 Jahren“ ist der Titel des Symposiums, das der Dachverband der Restauratoren im Handwerk e.V. zusammen mit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VDL) organisiert. Auch hier wird es um die Überwindung von Obsoleszenz gehen und welche zentrale Rolle handwerkliche Praktiken dabei spielen. Unter den Referenten sind der VDL-Vorsitzende Prof. Dr. Markus Harzenetter, die Bauforscherin und Architektin Prof. Dr.-ing. Uta Hassler, die Vorsitzende des Dachverbands Restauratoren im Handwerk e.V. Heike Notz sowie der Kunst- und Architekturhistoriker Prof. Dr. Leo Schmidt.

Denkmalvermittlung und baukulturelle Bildung

Wie gelingt der Generationenwechsel in der Denkmalpflege? Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) will mit seinem Fachprogramm-Beitrag Wege in die Branche aufzeigen. Ganz praktisch werden zudem Wissen und Fähigkeiten für eine erfolgreiche Denkmalrevitalisierung in einem sogenannten „Hackathon“ von der DenkMalNachhaltig GmbH gesammelt und eine Rettungsperspektive für ein Denkmal ganzheitlich diskutiert.

Best Practice-Beispiele für erfolgreiche Denkmalvermittlung und handwerkliche Spitzenleistungen werden während der denkmal ausgezeichnet – etwa mit dem Sächsischen Denkmalpflegepreis, dem Peter Parler-Preis für Steinmetze und Steinbildhauer in der Denkmalpflege oder mit den begehrten denkmal-Goldmedaillen.

Digitalisierung in der Denkmalpflege und Restaurierung

Die digitale Transformation ist im vollen Gange und auch der Denkmalschutz profitiert von ihr. Techniken wie Robotik und Künstliche Intelligenz verändern die Arbeit mit dem baukulturellen Erbe. Die Aussteller der denkmal geben einen Einblick, wie sich diese Änderung in der Praxis darstellt. So zeigt etwa die Novosan AG ein Laserclean-Methode, die altes Mauerwerk von Verschmutzungen befreit und das CO²-neutral, ohne Chemie und ohne weitere Schäden. Auch in der Dokumentation von höchst individuellen Bausubstanzen kommen neue Technologien zum Einsatz. Die fokus GmbH Leipzig bietet zusammen mit 13 Mitausstellern an einem großen Gemeinschaftsstand einen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

Gebündelt werden die Themen Digitalisierung und Technologien für die Denkmalpflege im Innovationsforum. Hier zeigen Workshops und Fachvorträge wie Robotik und künstliche Intelligenz die Arbeit mit dem baukulturellen Erbe unterstützen können – etwa durch verbesserte Brandfrüherkennung, Schadenserkennung sowie virtuelle Rekonstruktion. Das Forum wird damit ein zentraler Anlaufpunkt für die Bereiche Forschung und Innovation in der Denkmalpflege.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Denkmalschutz ist gelebte Nachhaltigkeit. Auch wenn Denkmalschutz und energetische Effizienz scheinbar oft im Widerspruch stehen, gibt es längst Lösungsansätze, die einen Abriss verhindern können. Ein spannendes Praxisbeispiel für Nachhaltigkeit beim Erhalt des kulturellen Erbes liefert Marokko als Ehrengast auf der denkmal. Sowohl am eigenen Stand als auch im Fachprogramm werden hier vor allem die Vorzüge des Lehmbaus sowie Lehren aus dem verheerenden Erdbeben in der Region Al Haouz vorgestellt.

Welche Rolle Denkmale bei der Speicherung von Emissionen spielen, also über welche graue Energie die Gebäude verfügen, handelt eine Vortragsreihe des Fraunhofer-Informationszentrums Raum und Bau (IRB) und des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP). Darüber hinaus werden im Rahmen des Fachprogramms verschiedene Baustoffe thematisiert, die in der Denkmalpflege und Altbausanierung immer wichtiger werden könnten – darunter etwa Seegras als Dämmmaterial.

Schutz des kulturellen Erbes in Notfallsituationen

Neben dem Zahn der Zeit sieht sich das Kulturerbe auch anderen Risiken ausgesetzt, sei es aufgrund von bewaffneten Konflikten oder aufgrund von klimatischen Veränderungen. Im Rahmen des Fachprogramms wird intensiv darüber diskutiert, wie Denkmale besser geschützt werden können. Diese Frage stellt Dr. Uwe Koch von Europa Nostra im KULTURERBE-Forum der denkmal ausgewählten Expertinnen und Experten wie der Sammlungsverwalterin im Grünen Gewölbe Dresden, Maria Morstein oder Constanze Fuhrmann, die für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt sowie die Deutsche Gesellschaft für Kulturgutschutz e.V. tätig ist und blickt dabei auf die Lehren bisheriger Katastrophen und Szenarien, die auf das Kulturerbe zukommen könnten. Auch die Lage in der Ukraine nach dem Angriff durch Russland spielt hier eine große Rolle – darüber sprechen wird unter anderem Dr. Viacheslav Shulika, Kunsthistoriker aus Charkiw.

Fachprogrammdatenbank, Ausstellerverzeichnis und Online-Ticketshop

Diese und viele weitere Highlights sind in der Fachprogrammdatenbank auf der Webseite der denkmal verfügbar. Das Programm wird sukzessive bis zur Messe ergänzt und vervollständigt. Auch das Ausstellerverzeichnis ist online verfügbar. Auf einem interaktiven Hallenplan kann bereits jetzt der perfekte Tag auf der denkmal vorgeplant werden. Fehlt nur noch ein Ticket – das gibt es im Online-Ticketshop ohne langes Warten.

Über die denkmal

Das Kulturerbe steht vor komplexen Herausforderungen: Klimaschutz, Bauen im Bestand, Digitalisierung und Technologien, Fachkräftegewinnung, Erhalt kulturellen Erbes auch in Notfallsituationen – die Europäische Leitmesse denkmal ist auch im 30. Jahr ihres Bestehens auf der Höhe der Zeit. Die interdisziplinären Themen rund um die Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung zeigen, wie wichtig der internationale Branchentreff ist. Wenn sich hochqualifiziertes Handwerk, Restauratoren, Architekten, Wissenschaftler und Produkthersteller in der Messestadt Leipzig treffen, dann sind findige Lösungen garantiert. Auch das ambitionierte Fachprogramm der denkmal lebt von Innovation. Zuletzt, im Jahr 2022, trafen 351 Aussteller aus zwölf Ländern an ihren Ständen, in lebenden Werkstätten, business to business meetings und weiteren, vielfältigen Formaten auf 12.800 Besucher. Bereichert wird die denkmal durch die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik MUTEC, die am 07. und 08. November stattfindet.

Ansprechpartner

Carsten Lorenz
Pressesprecher
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